Wird der Bodensee zur "Wissenschaftlichen Spielwiese"?
Als Praktiker, die Fischerei gehört als einer der ältesten traditionellen Berufe der Welt sicher dazu, fällt es einem im heutigen politischen Zeitgeist oft schwer etwas positives zu erkennen.
Nach dem seit 1.Januar 2024 ausgesprochenen 3-jährigen Felchen Fangverbot (Gründe sind bekannt, werden von unserem Berufsstand aber nicht verstanden) folgen fast wöchentlich "schlagkräftige" Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Instituten am Bodensee, die nun (wieder einmal) festgestellt haben welche Probleme für die miserable Fischerei am Bodensee verantwortlich sein sollen.
Tatsächlich widersprechen sich aber die Inhalte dieser Studien in Ihren Inhalten regelmäßig, eines bleibt aber immer gleich, wenn auch meist nur in Randnotizen oder etwas umschrieben erwähnt, die Felchen haben zu wenig Nahrung.
Darauf haben die Berufsfischer bereits im Jahr 2014 mit "Rettet den Bodensee -Ein Juwel hungert" deutlich aufmerksam gemacht, leider ignoriert sowohl Politik wie Behörden diesen maßgeblichen Umstand am jetzigen Dilemma!
Es ergibt sich daraus leider der Eindruck, eine berufliche Fischerei am Bodensee ist nicht mehr erwünscht!
Wird beim Problem Kormoran wenigstens seit 2023 in verschiedenen Gremien über ein Management am gesamten Bodensee diskutiert, von einer Reduzierung sind wir leider außer in Vorarlberg, noch weit entfernt, so kommen immer noch mehr Probleme dazu.
Aktuell wird die thermische Nutzung des Bodensees in allen Anrainerländern stark voran getrieben. Was auf den ersten Blick als sehr sinnvoll erscheinen mag, ist in Wahrheit aber die Entstehung einer weiteren Belastung für die Ökologie des Sees, wenn diese Nutzung zur Energiegewinnung nicht unter Berücksichtigung aller Aspekte, sprich auch aller "Seebewohner" im Wasser erfolgt. Siehe Stellungnahmen des Internationalen Fischereiverbandes (IBF) und des Verbandes Bayerischer Berufsfischer (VBB) anbei.
Bild zur Meldung: Wasserburger Abendstimmung