Sonstige Fischarten
Fotos von der LfL, Institut für Fischerei Starnberg ; Auszüge der Texte von der Homepage der IBKF ;
Beim anklicken der Fischbilder können Sie diese besser erkennen
Hecht (Esox lucius)
Der Hecht gilt als gefräßiger und großwüchsiger Raubfisch, der sich hauptsächlich von anderen Fischen ernährt. Er hält sich vorwiegend im Uferbereich auf und laicht auch hier im zeitigen Frühjahr. Der Hecht ist ein attraktiver Angelfisch, der auch beim Schleppangeln auf dem hohen See gefangen werden kann. Seine Bestandsentwicklung unterliegt großen Schwankungen, wobei er seit einigen Jahren auf Grund seiner Bedeutung im Kreislauf von Fischparasiten in seinem Bestand möglichst niedrig gehalten werden soll. Hierzu sind die Schonzeit und das Schonmaß aufgehoben, sowie Besatzmaßnahmen eingestellt worden.
Trotz dieser Maßnahmen sind die Fänge in den letzten Jahren gestiegen.
Aal (Anguilla anguilla)
Der Aal ist eine nachtaktive Fischart, die sich vorzugsweise im Uferbereich aufhält, aber auch gelegentlich in das Freiwasser vordringen kann. Sein Bestand wird im Bodensee-Obersee durch Besatzmaßnahmen gefördert, da eine Zuwanderung aus dem Rhein über den Rheinfall bei Schaffhausen wahrscheinlich nur in geringem Umfang möglich ist. Während sich die jüngeren Tiere hauptsächlich von Bodentieren ernähren, leben die größeren Aale vorwiegend räuberisch von anderen Fischen. Der Aal ist ein begehrter Speisefisch, der allerdings auf deutscher Seite mehr nachgefragt wird als in der Schweiz. Auf Grund vielfältiger Einflüsse ist der Europäische Aal inzwischen eine stark bedrohte Fischart.
Trüsche, Rutte (Lota lota)
Die Trüsche ist der einzige dorschartige Fisch im Süßwasser und kommt hauptsächlich in den tieferen Bodenregionen des Bodensee-Obersees vor. Sie ernährt sich vorwiegend von Bodentieren, Jungfischen und z. T. auch von Fischlaich. Ihre Fortpflanzung erfolgt in den kalten Monaten Januar bis März, wobei sie größere Laichtieransammlungen in tiefem Wasser bildet. Fischereiliche Bedeutung hat sie hauptsächlich im östlichen Bereich des Bodensee-Obersees. Hier werden Trüschen gezielt gefangen und sind in der Gastronomie wegen ihres grätenfreien und wohlschmeckenden Fleisches und auch wegen ihrer großen Leber sehr gefragt.
Wels (Siluris glanis)
Der Wels ist der größte einheimische Raubfisch, der sich tagsüber in seinem Versteck unter Wurzeln oder im Schilf bzw. Wasserpflanzenbeständen aufhält, um nachts auf Beutefang zu gehen. Er ernährt sich hauptsächlich von anderen Fischarten und kann eine Länge bis über 2 m erreichen. Während er früher relativ selten gefangen wurde, tritt er in den vergangenen Jahren häufiger auf, was an einem Anstieg der Fangergebnisse zu beobachten ist.
Mühlkoppe, Groppe (Cottus gobio)
Diese Kleinfischart, die sich hauptsächlich in Hohlräumen unter Steinen im Uferbereich aufhält, ernährt sich vorwiegend von Bodentieren aber z. T. auch von Jungfischen und Fischlaich. Auf Grund ihrer hohen Ansprüche an Wasserqualität, Bodensubstrat und Sauerstoffgehalt ist sie ein guter Indikator für eine entsprechende Wasserqualität. Die Mühlkoppe legt ihre Eier im zeitigen Frühjahr unter Steinen ab. Während sie in den Jahren der Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) auf Grund der verminderten Wasserqualität in ihrem Bestand stark gelitten hat, hat sie sich in den vergangenen Jahren im Bodensee-Obersee deutlich erholt.
Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
Der dreistachlige Stichling war ursprünglich im Bodensee nicht vertreten und ist möglicherweise durch unkontrolliertes Aussetzen von Aquarienfischen in den See gelangt. Der Bestand dieser Kleinfischart unterliegt sehr starken Schwankungen. Der Stichling bevorzugt krautreiche Flachwassergebiete, in denen es zu großen Ansammlungen kommen kann. Während der Laichzeit im Frühjahr zeichnet sich diese Fischart durch ein bemerkenswertes Verhalten aus. Die Eier werden in einem vom Männchen aus Pflanzenteilen gebauten Nest abgelegt und vom diesem bis zum Schlupf der Brut bewacht.