Die Fische des Bodensee-Obersees
Im Bodensee-Obersee leben rund 30 Fischarten. Fischereilich genutzt wird etwa die Hälfte der Arten, wobei die mit Abstand größte Bedeutung den Felchen (ca. 60- 70%) zukommt, gefolgt von Barsch, Zander, Hecht, Seesaibling, Seeforelle, Trüsche und Aal.
Die Cypriniden( Weißfische) spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Die Fische im See zeigen im Verlauf eines Jahres ein jahreszeitlich abhängiges Verteilungsmuster. Während sie sich in der warmen Jahreszeit vorwiegend in den obersten Wasserschichten bis etwa 20 m Tiefe aufhalten, ziehen sie sich in den Herbst- und Wintermonaten in größere Wassertiefen zurück. Die meisten Fischarten besiedeln in den Frühjahrs- und Sommermonaten ufernahe Bereiche des Sees, da sie das hier vorherrschende warme Wasser bevorzugen.
Fischarten wie Felchen, Seesaibling, Seeforelle oder Trüsche ziehen dagegen die kühleren Wasserschichten des Sees im Sommer vor. Die Salmoniden (Felchen, Seeforelle, Seesaibling) sowie der Zander halten sich vorwiegend im Freiwasserraum (Pelagial) des Sees auf.
Die größte Artenzahl stellt die Gruppe der sog. Weißfische. Hierbei handelt es sich um karpfenartige Fische, die in ihren Größen, Körperformen und Lebensraumansprüchen sehr unterschiedlich sein können. Die fischereilich nutzbaren Arten wie beispielsweise Brachsen oder Rotauge haben aufgrund ihres grätenreichen (Zwischenmuskelgräten) Fleisches ein negatives Image. Dabei ist das Fleisch dieser Fische sehr wohlschmeckend. Inzwischen sind jedoch Geräte entwickelt worden, die es ermöglichen, die von Weißfischen gewonnenen Filets von der Innenseite in sehr dichten Abständen einzuschneiden, sodass die Zwischenmuskelgräten beim Essen nicht mehr stören. Darüber hinaus gibt es vielfältige Verarbeitungsmethoden, wie Marinieren, das Herstellen von Fischsalaten, Fischpasten oder Filets nach Matjesart, die ein ungetrübtes Genießen dieser gesunden Produkte erlauben. Insofern ist das negative Image der Weißfische nicht mehr gerechtfertigt und zeitgemäß. Es wäre wünschenswert, dass die Nachfrage nach diesen Naturprodukten steigen würde, damit sie der Berufsfischer durch einen entsprechenden Fang dem Konsumenten anbieten kann.